Gärten & Parks in der Fränkischen Schweiz

Susanne Anker

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Gärten & Parks in der Fränkischen Schweiz

Den Pflanzen haben die Menschen schon von jeher ein lebendiges Wesen zugeschrieben. Sie existieren in dieser Welt zum Nutzen und zur Freude, mit und von ihnen lebt die Menschheit und ergötzt sich an ihnen. Symbolkraft wohnt den Blumen inne. Wunderblumen gibt es, dazu Blumen der Tugend und der Reinheit. Blumen inspirierten Maler wie Emil Nolde und Vincent van Gogh zu Meisterwerken, Dichter besingen in Gedichten und Theaterstücken immer wieder ihre Schönheit und ihre berückende Wirkung.

Lassen Sie sich von den Gärten und Parks in der Fränkischen Schweiz verzaubern:

Schloss Fantaisie

Schloss Fantaisie

Schloss Fantaisie wurde 1758 - 1765 von der Markgrafentochter Herzogin Elisabeth Frederike Sophie erbaut. Nach mehreren Eigentümerwechsel fiel es während der Herrschaft des NS-Regimes an die Reichsverwaltung des NS-Lehrbundes. 1961 übernahm die Bayr. Verwaltung der staatlichen Schlösse, Gärten und Seen den gesamten Besitz. Ab 1982 wurde mit ersten Untersuchungen und Sanierungen begonnen. 1991 wurde der Beschluss gefasst, im Schloss ein Museum für Gartenkunst einzureichen, das Mitte 2000 eröffnet wurde. Es ist derzeit das einzige Museum seiner Art in Deutschland.
In der weitläufigen Parkanlage, geprägt durch unterschiedliche Stilrichtungen der Gartenkunst, findet man zahlreiche sehenswerte Denkmäler und Staffagebauten. Im Weißen Saal des Schlosses finden oft Konzerte statt. Bitte wenden Sie sich für nähere Auskünfte an die Gemeindeverwaltung.
Eine der Hauptattraktionen im Schloss ist sicherlich das Spindelkabinett, ein Intarsienkunstwerk der Gebrüder Johann Friedrich und Heinrich Wilhelm Spindler. Das Original befindet sich im germanischen Nationalmuseum in München. Da es einen Transport nicht überlebt hätte, entschloss man sich, eine originalgetreue Nachbildung zu schaffen. Die Werkstatt Haubs hat diese Aufgabe in hervorragender Weise umgesetzt.
Ein sehr rühriger Verein - Förderverein Schloss Fantaisie - setzte sich engagiert für die Belange des Schloss und Park ein.

Hier finden Sie Informationen zum Schloß Fantaisie bei der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

Der Kreislehrgarten der Gemeinde Glashütten

1. Entstehungsgeschichte
Im Jahre 1988 beschloss der Kreisverband der Vereine für Gartenbau und Landschaftspflege Bayreuth einen Lehrgarten für die Allgemeinheit zu schaffen. In Glashütten fand man den idealen Platz dafür. Ein 5.000 Quadratmeter großes Grundstück wurde von der Gemeinde kostenlos zur Verfügung gestellt. Mitten im Landkreis und klimatisch günstig gelegen, entstand so die in Oberfranken einmalige Einrichtung. Mit Volksschule und Mehrzweckhalle in direkter Nachbarschaft war auch die nötige Infrastruktur bereits vorhanden.

Vielen ehrenamtlichen Helfern der im Landkreis ansässigen Gartenbauvereine ist es zu verdanken, dass der Kreislehrgarten vom ersten Spatenstich im Oktober 1990 an in seiner jetzigen Form aufgebaut werden konnte. Unter anderem wurde ein Nutzgarten, eine Natursteinmauer, einige Hecken, ein Teich mit Verlandungszone und eine Streuobstwiese angelegt. Bei der Einweihungsfeier am 19.Juni 1993 wurde der Kreislehrgarten in Glashütten dann den Landkreisbürgern offiziell übergeben.

2. Konzept
Der Kreislehrgarten ist kein Botanischer Garten mit bunten Blumenrabatten und exotischen Pflanzen. Er ist jederzeit zugänglich und verfolgt ein ganz anderes Ziel als klassische Gartenanlagen.
Diente der Kreislehrgarten bisher in erster Linie dazu, Anregungen für eine ökologisch orientierte Gartennutzung zu geben, soll das Potenzial des Gartens künftig auch für die Umwelterziehung eingesetzt werden.

Als "Klassenzimmer im Freien" bietet der Kreislehrgarten auf engstem Raum alle wesentlichen landschaftsbestimmenden Elemente der Umgebung wie Hecke, Teich und Blumenwiese. Intakte Ökosysteme oder Biotope und deren Funktion im Naturhaushalt können hier erlebt und erforscht werden. Weiterhin soll der Kreislehrgarten allen Interessierten – ob groß oder klein – Anregungen für naturnahes Gärtnern, z.B. durch Einbindung verschiedener Biotope wie Trockenmauer oder Kleingewässer, im heimischen Nutz- und Ziergarten geben.

Barockgarten in Obernsees

Weshalb man gerade in Obernsees so prachtvoll baute, geht aus verschiedenen Quellen hervor. Johann Willen schreibt über den Barockgarten in seinem “Teutschen Paradeis”: “Man sieht allda die St.-Jakobskirche, einen großen und wohlerbauten Pfarrhof, worinnen die Hochfürstliche Herrschaft sich öfter niderlasset...” Biedermann schreibt in seiner “Topographie des Fürstentums Bayreuth” über Obernsees: “Die hohe und niedere Jagd wird teils von dem hochfürstlichen Hause Bayreuth und teils von dem Herrn Baron von Aufseß besuchet.”

Der Markgraf kam also nach Obernsees, um gemeinsam mit dem Herrn Baron von Aufseß zu jagen. Die schöne und abwechslungsreiche Landschaft um Obernsees lud geradezu dazu ein. Das Pfarrhaus war dann auch so etwas wie ein kleines Jagdschloss.

Aus dieser Zeit stammt auch die schöne Gartenanlage oberhalb des Pfarrhauses. Im Lauf der Zeit verfiel sie aber. 

Dank der tatkräftigen Hilfe der zahlreichen Mitglieder des Verschönerungsvereins Obernsees unter der Leitung des inzwischen verstorbenen Paul Eisenhuth und der örtlichen Handwerker konnte der Barockgarten mit seinem Pavillon im Jahr 1989 wieder in seiner ganzen Schönheit erstehen. 

Für die fachliche Beratung und Unterstützung ist vor allem Herrn Michel von der Schlösser- und Gartenverwaltung der Bayreuther Eremitage, Herrn Architekten Baumann und Herrn Dr. Betz vom Amt für Denkmalpflege zu danken.

Susanne Anker

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