Sehenswürdigkeiten in der Fränkischen Schweiz

Baudenkmäler in der Fränkischen Schweiz

Susanne Anker

Erstellt | Geändert

Baudenkmäler in der Fränkischen Schweiz

Der Siegesturm in Eckersdorf in der Fränkischen Schweiz.

Baugeschichte ist Kulturgeschichte. Seit die Menschen zu bauen begannen, haben Ihre Bauwerke die religiösen, sozialen und politischen Verhältnisse der jeweiligen Epoche widergespiegelt. Historische Bauwerke können uns deshalb eine Vorstellung des Lebensgefühls vermitteln, die zur Zeit unserer Vorfahren herrschten. Dazu gehören nicht nur Bauwerke von einzigartigem künstlerischen Wert, wie hochragende Kirchen und berühmte Schlösser, sondern auch profane Bauwerke wie Rathäuser, wenn sie typisch für das Baugefühl einer bestimmten Architekturepoche sind. Lassen Sie sich von den Baudenkmälern in der Fränkischen Schweiz verzaubern und nehmen Sie ein Stück Lebensgefühl Ihrer Vorfahren wieder mit nach hause.

Eremitenhäuschen in Creußen

Das Eremitenhäuschen in Creußen gilt als einzig erhaltene bürgerliche Eremitage Deutschlands. Es wurde um 1760 vom Creußener Theologen Johann Theoder Künneth erbaut.
Anregungen zum Bau erhielt er durch seinen Schwiegervater Christoph Schmid, der im Auftrag des Markgrafen Friedrich Europa bereiste, fürstliche Parkanlagen kennen lernte und darüber - sicher auch der Markgräfin Wilhelmine - Bericht erstattete. Daher ist vielleicht die Eremitage in Bayreuth Vorbild für Künneth´s Eremitenklause.

Sie besteht aus einem Sammelsurium verschiedener Baustile und Schmuckelemente. Von außen sind ein turmartiger zweigeschossiger Teil mit Walmdach und ein eingeschossiger Teil mit Fachwerk und Satteldach zu erkennen. Barocke Vierkantpfeiler und spätgotische Spitzbogen von Maßwerkfenstern auch Engelköpfe aus dem 17.Jahrhundert oder Tuffsteinverzierungen und Putz mit Glasglitter sind an der Außenseite leicht zu erkennen.

Der Innenausbau gestaltet sich wie folgt:
- Erdgeschoss: ein Hauptraum mit Stuckreliefs mit Bildnissen von Kaisern und Königen aus dem Hause Habsburg, eine Privatkapelle mit Kreuzgewölbe und Gipsreliefs mit Heiligendarstellungen, eine offene Küche, Abtritt
- erster Stock: Studierstube u. Bibliothek, Dachraum
Das Eremitenhäuschen befindet sich in Privatbesitz.

 

Siegesturm in Eckersdorf

Der Siegesturm wurde von Herzog Alexander von Württemberg erbaut. Am Turm angebracht ist eine Inschrift:

"Dem Andenken des glorreichen Friedens nach den siegreichen Kämpfen des deutschen Heeres in den denkwürdigen Jahren 1870/71."

(In Bezugnahme auf den Sieg gegen Frankreich 1870/71)
 

Baudenkmäler in Forchheim

Weihnachtliche Krippenausstellung in der Kaiserpfalz in Forchheim
Weihnachtliche Krippenausstellung in der Kaiserpfalz in Forchheim

Die Erlebnisstadt Forchheim ist über 1250 Jahre alt und ihre Innenstadt ist von wunderschönen Fachwerkbauten, Bauten der Gotik und Renaissance geprägt.

In Forchheim gibt es folgende Baudenkmäler zu bestaunen:

Herder-Gymnasium

Ein weiteres eindrucksvolles Gebäude am Rande der Forchheimer Altstadt ist das 1903/04 erbaute Hauptgebäude des Herder-Gymnasiums. Dieses wurde vom Architekten Fritz Walter geplant und war lange Zeit Sitz des einzigen gymnasialen Lehrinstituts in Forchheim, ehe sich das Ehrenbürg-Gymnasium als eigenständige Schule abspaltete. Als der Unterrichtsbetrieb gegen Ende des 2. Weltkrieges praktisch zum Erliegen gekommen war, dienten die Räumlichkeiten des Hauses vorübergehend als Lazarett.

Kaiserpfalz in Forchheim

Die Kaiserpfalz in Forchheim.

Die sogenannte Kaiserpfalz, eigentlich ein Schloss der Bamberger Bischöfe, wurde zwischen 1350 und 1400 erbaut. Aufgrund seiner Wandgemälde, die aus dem 14. Jh. stammen und die ältesten in Franken darstellen, ist die Kaiserpfalz weit über die Grenzen Forchheims hinaus bekannt. Seit 1911 ist in einem Teil der Anlage das Pfalzmuseum untergebracht. In den nächsten Jahren soll das Gebäude zur Kulturpfalz ausgebaut werden sowie neue Museen und neue Möglichkeiten für eine intensivere kulturelle Nutzung geschaffen werden. Die Kaiserpfalz ist Mitglied der Burgenstrasse, die im Jahre 1954 ins Leben gerufen wurde und heute zu den bekanntesten und traditionsreichsten Touristikstrassen zählt. Seit 1995 ist auch Forchheim mit dem Fürstbischöflichen Schloss Mitglied. Liebliche Landschaften und romantische Burgen und Schlösser, interessante Museen und gemütliche Weinlokale begleiten den Reisenden auf der Strecke von Mannheim bis Prag.

Im frühen Mittelalter, als der König bzw. der Kaiser noch über keine festen Residenzen verfügten, waren Pfalzen über das ganze Land verteilt. Der König samt Gefolge reiste von Pfalz zu Pfalz, erledigte dort seine Amtsgeschäfte und ließ sich versorgen. Solch eine Anlage ist auch für Forchheim urkundlich belegt, aber Standort und Aussehen sind bis heute unbekannt.

Kaiserpfalz mit Renaissance-Fachwerk-Vorbau, wird heute als einer der wichtigsten Profanbauten der Hochgotik in Franken, ja in Deutschland bezeichnet.

Bis weit in unsere Tage glaubte man, die Pfalzanlage hätte sich an der Stelle des späteren Bischofsschlosses befunden. Grabungen konnten diese These allerdings nicht belegen.

Das einstige Bischofsschloss wurde Ende des 14. Jahrhunderts unter dem Bamberger Fürstbischof Lambert von Brunn erbaut. Es bestand ursprünglich nur aus dem Hauptbau (der östliche Teil, in dem sich heute das Pfalzmuseum befindet) und war ringsum von einem Wassergraben umgeben. Mitte des 16.Jh. wurden Teile des Grabens zugeschüttet und darauf West-, Nord- und Südflügel errichtet. Es entstand so eine vierflügelige Anlage um einen Innenhof.

Das Forchheimer Schloß diente den Bamberger Bischöfen als zweite Residenz zu Amts- und Repräsentationszwecken. In unruhigen Zeiten bot das Schloß dem obersten Landesherren Schutz und Zuflucht, denn mit den starken Befestigungsanlagen war die Stadt Forchheim das südlichste Bollwerk des Hochstiftes Bamberg.

Kathrinenspital

Ob die Figur des heiligen Antonius in der Spitalkirche und die Nennung des Heiligen zusammen mit St. Katharina als Patrone in den ältesten überlieferten Urkunden des Spitals (Bay.HStaatsA München - 07.V.1352 dem spital meinß herren seint Anthonij und meiner frawen sant kathereyen zu Vorchheim) tatsächlich, wie immer wieder erwogen wurde, auf eine ältere Tradition als die durch schriftliche Quellen belegte verweisen, ist nicht auszumachen. Eine Niederlassung der Antoniter in Forchheim kann mangels Quellen nicht mehr ermittelt werden.
Urkundlich gesichert ist indessen, dass Leupold von Hirschberg, Scholastikus bei St. Gangolph in Bamberg, Pfarrer und Begründer des Augustinerchorherrenstifts in Neunkirchen am Brand, den wesentlichen Anstoß zur spätmittelalterlichen Gründung (oder auch Neubegründung) des Spitals durch großzügige Stiftungen gegeben hat.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Stiftung immer wieder von Adeligen und Bürgern mit Zustiftungen bedacht und konnte so in gewissem Maße die Funktion einer damals noch nicht existierenden Sozial- und Krankenversicherung ausüben.
Das Spitalgebäude wurde erstmals 1511 als Großes Haus und Viehaus erwähnt. 1611 wurde es bis auf die Wasserpfeiler abgebrochen und in seiner heutigen Form von dem bedeutenden Forchheimer Baumeister Paul Keith wieder errichtet. Es beherbergte ursprünglich den Aufenthaltsraum und die Schlafsäle der Pfründnerinnen. Zu diesem Zeitpunkt durften nur würdige Forchheimer Bürgersfrauen katholischen Bekenntnisses aufgenommen werden. Im Jahre 1875 wurde die St.Katharinaspitalstiftung mit verschiedenen anderen Einzelstiftungen zu den Vereinigten Pfründnerstiftungen Forchheim.
Im Jahre 1922 stifteten die Eheleute Schwengler ihr gesamtes Vermögen zum Bau eines Bürgerheimes. Dadurch wurde der Ausbau der 1917 erworbenen Schindlersmühle zu einem Altersheim für Forchheimer Bürger möglich. Durch die Aufnahme der Eheleute Schwengler wurde eine Änderung der Stiftungssatzung notwendig, da künftig auch männliche Bewohner Aufnahme fanden und zum anderen, weil mit der evangelischen Frau Schwengler erstmals auch Angehörige anderer Konfessionen aufgenommen wurden.
Ein weiterer Schritt zu einem zeitgemäßen Altenheim erfolgte dann mit der Errichtung des neuen Bürgerheimes im Jahre 1949.
Der heutige Zustand wurde durch erhebliche Renovierungen und Neubau im Jahre 1980 vollendet.
Die Spitalkirche wurde 1490 im gotischen Stil errichtet, während die Innenausstattung durch Renovierung im 17. Jh. dem Barock-Rokoko Stil zuzuordnen ist. Der Hochaltar (19. Jh.) zeigt in der Mitte die Heilige Katharina und vor den Seitenteilen die Heilige Barbara und die Heilige Margareta. Auf der Westseite befindet sich nochmals eine Statue der Patronin sowie des Heiligen Antonius. Auf der Nordseite befinden sich noch Altarflügel aus dem späten 15. Jahrhundert. Sie zeigen die Disputation, Räderung, Enthauptung und Bestattung der Heiligen Katharina, die Heilige Anna Selbdritt und die Heilige Kunigunda sowie die Heilige Elisabeth und die Heilige Margareta. Nachweislich wird seit über 200 Jahren in der Katharinenspitalkirche eine Krippe mit beweglichen Figuren und sechs wechselnden Darstellungen aufgestellt.

Rathaus

Einer der schönsten Plätze Forchheims ist wohl der Rathausplatz.
Seit der Altstadtsanierung ist der Platz nur noch Fußgängern vorbehalten. So hat man einen freien Blick auf den imposanten Fachwerkkomplex. Der Platz wird von Zeit zu Zeit für Märkte wie den Töpfermarkt, Flohmarkt oder für den Weihnachtsmarkt genutzt.
Direkt am Rathaus beginnt die Hauptstraße mit ihren Geschäften. Im Rathaus ist die Tourist-Information untergebracht, und in den Rathaushallen finden regelmäßig Ausstellungen statt. Im Turm haust nach einer alten Legende Rathaus-Pöpel, und seit 1996 verwandelt es sich zur Weihnachtszeit in den größten Adventskalender der Welt.
Das für Forchheims Stadtbild charakteristische Rathaus stammt aus dem Spätmittelalter. Der Hauptbau mit Giebel und großem Einfahrtstor wurde um 1490 errichtet, der Magistratsbau 1535 westlich daneben gesetzt. 1523 arbeitete Meister Ruhalm am Nordgiebel des Hauptbaus. Seiner Hand werden die Schnitzereien im Gebälk des Magistratsbaus zugeschrieben: Im Schnitzwerk eines Balkens an der Vorderseite des Magistratsbaus oberhalb des Männleins mit dem Spiegel, das die Eitelkeit symbolisiert, macht das Rathaus-Männlein seinen Abwehrzauber: es streckt dem Betrachter sein Hinterteil entgegen.
An der Rückwand des Magistratsbaus findet man ein Relief des Forchheimer Stadtwappens: zwei Fische. Sie schwimmen von links nach rechts; im heutigen Stadtwappen schwimmen sie von rechts nach links.
An der Westseite des Magistratsbaus ist eine Sandsteintafel im Mauerwerk mit dem Wappen der Stadt Forchheim und dem Amtswappen des Fürstbischofs v. Redwitz eingelassen.
Die Wendeltreppe im Treppenhausbau hinter dem Magistratsbau wurde um 1700 gebaut: Die Spindel ist aus einem einzigen Eichenstamm. Am Treppenhausbau angebaut ist der Registraturbau. Heute gehören die spätmittelalterlichen Fachwerk-Bürgerhäuser Sattlertorstr. 1 und daran anschließend Nr. 2 und Nr. 5 zur Stadtverwaltung. Der große Rathaussaal im Hauptgebäude wurde 1865/67 erneuert, 1960 wurde das Innere des Hauses im Stil unserer Tage umgebaut. Aber großer und kleiner Rathaussaal blieben stilgerecht, zum Äußeren des Rathauses passend.

Amtsgericht

Im Gebäude des Amtsgerichts, das 1895 unmittelbar auf  Teilen der alten Festungsmauern errichtet wurde, ist auch Material aus der abgetragenen Verteidigungsanlage verbaut worden. Der “Fremdkörper”, der sich Ende des 19. Jahrhunderts zwischen die beiden altitalienischen Bastionen gedrängt hat, stellt für viele Betrachter eine fürchterliche Bausünde dar. Bei all der Kritik an dem Bild, das sich seit dem Bau des Amtsgerichts ergibt, sollte man aber trotzdem nicht vergessen, dass auch dieses Gebäude durchaus architektonisch schöne Ansichten zu bieten hat.

Bächla

In der Forchheimer Fußgängerzone bieten zahlreiche idyllische Cafes und Gastronomiebetriebe die Möglichkeit, sich von einem Bummel durch die vielen Geschäfte zu erholen und den Blick durch die von alten Fachwerkhäusern gesäumte Hauptstraße schweifen zu lassen. Dabei fällt dem Betrachter vermutlich gleich eine etwas ungewöhnlich anmutende Eigenheit der Forchheimer Innenstadt auf: mitten durch die belebte Fußgängerzone plätschert ein künstlich angelegter Wasserlauf, der von den Einheimischen liebevoll “Bächla” genannt wird.

Ehemaliger Schüttspeicher

Dieses Gebäude stammt aus dem Jahre 1782 und wurde von Lorenz Fink errichtet. Nach seiner ursprünglichen Verwendung als Schüttspeicher diente es in der Zeit von 1857 bis 1952 als Gefängnis, ehe die Räumlichkeiten dem Amtgericht zur Verfügung gestellt wurden.

Ehemaliges fürstbischöfliches Amtshaus

Direkt angrenzend an die Gereonskapelle befindet sich ein altes Gebäude, in dem das Landratsamt Forchheim bis zum Umzug in ein neues Gebäude untergebracht war. Dieses Gebäude wurde im Jahre 1685 errichtet und diente lange Zeit als fürstbischöfliches Amtshaus. Das heutige Erscheinungsbild ist allerdings das Ergebnis einiger Um-, und Erweiterungsbaumaßnahmen.

Ehemalige fürstbischöfliche Kommandantur

Genau gegenüber der “Alten Wache” befindet sich am anderen Ende des Paradeplatzes ein Gebäude, das einst die fürstbischöfliche Kommandantur beherbergte. Dieses wurde zwischen 1743 und 1747 erbaut und war später auch Sitz des Forstamtes. Auch dieses Gebäude entspricht allerdings nicht mehr ganz seiner ursprünglichen Form, sondern wurde im Laufe der Zeit immer wieder baulich verändert.

Altes Brauhaus

Wer eine der vielen Forchheimer Gaststätten oder einen Bierkeller auf dem Forchheimer Kellerberg aufsucht, wird nicht nur von der einladenden Atmosphäre, sondern auch vom Geschmack des fränkischen Bieres begeistert sein. Die Schließung des Forchheimer Brauhauses im Jahr 1995 wurde deshalb nicht nur von den Einheimischen sehr bedauert. Einzig eine Storchenfamilie, die auf dem Kamin des alten Brauhauses ihr Nest errichtet hat, hat wohl von der Schließung profitiert. Allen Freunden des wohlschmeckenden Gerstensaftes sei aber zur ihrer Beruhigung gesagt, dass in Forchheim immer noch vier Brauereien existieren, die auch in Zukunft dafür sorgen werden, dass man hier nicht auf dem “Trockenen” sitzt.

Frechshaus

Das sog. “Frechshaus” ist das Nachbarhaus des Rathauses in westlicher Richtung. Die ältesten Teile des Bauwerkes stammen aus dem späten 15. Jahrhundert. Die Außenansicht mit dem alten Fachwerk und den Geschossauskragungen komplettiert zusammen mit dem Rathaus die herrliche Häuserfront am Rathausplatz, die als Vorlage für zahlreiche Ansichtskarten dienen könnte. Die Auskragungen, die bei vielen alten Häusern zu finden sind, rühren übrigens daher, dass in früheren Zeiten Abgaben oft nach der Grundfläche eines Hauses berechnet wurden und man auf diese Weise in den oberen Stockwerken Platz gewinnen konnte, der finanziell nicht zu Buche schlug.

Kriegerbrunnen

Der Kriegerbrunnen wurde 1927 errichtet und ist den Gefallenen im Ersten Weltkrieg gewidmet. Er ist ein Werk des Forchheimer Bildhauers Leisgang. Auf einer Gedenktafel, die gegenüber dem Brunnen an der Hauswand angebracht ist, sind die Gefallenen namentlich aufgeführt. An der Stelle, wo heute der Kriegerbrunnen steht, diente früher übrigens ein Zieh- und später ein Pumpbrunnen dazu, die Bürger der Stadt mit Wasser zu versorgen. In der Osterzeit wird dieser Brunnen – genauso wie viele andere Brunnen in der Gegend – traditionell mit Ostereiern geschmückt. All diese herrlichen Osterbrunnen können übrigens im Rahmen einer organisierten Osterbrunnenfahrt besichtigt werden.

Nürnberger Tor

Den Zugang zum frühneuzeitlichen Verteidigungsring, der Forchheim in der Vergangenheit vor einem Eindringen feindlicher Truppen bewahrte, bildeten gut bewachte Stadttore. Das Nürnberger Tor ist das einzige, das von diesen noch erhalten ist. (Der ebenfalls erhaltene Saltorturm, der auch die Funktion eines Stadttores hatte, gehört einer früheren Verteidigungsanlage an.) Es wurde im Jahre 1698 erbaut und steht am südlichen Ausgang der Verteidigungsanlage. Da mittlerweile die Teile der Stadtmauer, die sich ursprünglich rechts und links an das prächtige Tor anschlossen haben, abgetragen wurden, kann man nur noch erahnen, welcher überwältigende Anblick sich jemandem geboten haben muss, der vor 300 Jahren hier um Einlass bat.

Porta Vorchheimensis

Die “Porta Vorchheimensis” ist ein Geschenk des Rotary Clubs Forchheim an seine Heimatstadt. Seit 2002 öffnet sie in der Fußgängerzone dem Betrachter Tür und Tor zur Vergangenheit der Stadt. Das Werk von Harro Frey stellt die wichtigsten Stationen der Forchheimer Geschichte in 12 Bildern dar.

Saltorturm

Forchheim verdient seine große Bedeutung in mittelalterlichen Zeiten sicherlich nicht zuletzt den gewaltigen Festungsanlagen, durch die es zu einem wichtigen militärischen Stützpunkt und Zufluchtsort in Kriegszeiten wurde. Auch heute lassen die Überreste der Festungsanlage mit ihren gewaltigen Mauern und dem teilweise noch sichtbaren Graben davor erahnen, warum die Bamberger Bischöfe sich hier auch in stürmischen Zeiten recht sicher wägen konnten. Westlich des Bischofsschlosses („Kaiserpfalz“) ist noch ein längerer Abschnitt der Verteidigungsmauer zu sehen, der allerdings durch den später angelegten Bau des Amtsgerichts unterbrochen wird. Südlich des Gerichtsgebäudes ist die St. Veits-Bastion über eine Treppe zugänglich. Von ihr aus eröffnet sich dem Besucher ein herrlicher Blick über die darunter liegenden Stadtparkanlagen und weite Teile der Stadt. Eine Besichtigung des Innenraums der Bastion vermittelt interessante Einblicke in die Raffinessen der mittelalterlichen Kriegsführung und ist im Rahmen von Stadtführungen möglich.

Salzmagazin

Inmitten des Krottentals, eines alten Forchheimer Scheunenviertels, erhebt sich das 1710 errichtete, fürstbischöfliche Salzmagazin. Dieses diente der belebten Handelsstadt Forchheim bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts als Salzspeicher, ehe es zu einem Wohngebäude umfunktioniert wurde.

Synagogengedenkstein

Schon seit dem Mittelalter ist in Forchheim eine jüdische Gemeinde bezeugt. Diese sah sich im Laufe der Geschichte immer wieder Verfolgungen und Progromen ausgesetzt. Im Jahre 1938 erreichten die Übergriffe gegen die Juden in der “Reichskristallnacht“ (9. November) ihren traurigen Höhepunkt. In Forchheim erinnert heute ein Gedenkstein an die Synagoge, die in der besagten Nacht von den Nazis zerstört wurde. Dieser befindet sich gegenüber einer Baulücke, in der früher die Synagoge stand.

Baudenkmäler in Gößweinstein - Viktor von Scheffel Denkmal

Das Denkmal in der Balthasar Neumann Straße ist dem Heimatdichter Vikor von Scheffel (1826-1886) gewidmet. 1883 hielt sich Scheffel zum letzten Male in Gößweinstein auf und gastierte im Gasthof Distler, dem heutigen Scheffel - Gasthof.
 

Stadttor in Hiltpoltstein

Das Tor von Hiltpoltstein ist ein altes, weithin bekanntes Baudenkmal. Wohl jeder, der es schon einmal durchfahren hat, kann sich an das eigentümliche Gebäude erinnern.

Geschichte
Burg und Ort wechselten im Mittelalter oft die Besitzer. 1417 erhielt Friedrich von Seckendorf die Erlaubnis, Hiltpoltstein zum Markt zu erheben. Voraussetzung hierfür war ein oberes und unteres Tor zur Sicherung.
In seiner langen Geschichte ist der Ort von feindlichen Truppen belagert und angegriffen worden. Im Zuge der mehrfachen Brandschatzung und im 30-jährigen Krieg ist der brennbare Aufsatz des Tores den Flammen zum Opfer gefallen. Im 18.Jahrhundert wurden die ersten Häuser auf dem Brandschichten neu errichtet, so auch das 1. Obergeschoß des Tores, das mit 1776 datiert ist. Erst im 19. Jahundert wurde der zweigschossige Anbau, das sogenannte Torhaus, errichtet. Das Tor wechselte oft seine Besitzer. Noch bis ins Jahr 1986 war das Gebäude ständig bewohnt.

Sehenswürdigkeiten in Hollfeld

Hollfeld ist reich an historischen, geschichtsträchtigen Gebäuden. Hier können Sie sich genauer über die einzelnen Sehenswürdigkeiten in Hollfeld informieren:

Bartholomäusspital

Das Bartholomäusspital wurde im Jahre 1464 von dem Freiherrn Werner von Aufseß für kranke und arme Leute gestiftet. Früher lag es außerhalb der Stadtmauer und war der Stadtverwaltung von Hollfeld unterstellt. Dem heutigen 1664 errichteten Bau wurde 1709 die Kapelle angefügt. Mit seinem Testament vom 05.09.1839 ernannte der Hollfelder Bürgermeister Lorenz Schmötzer das Spital zu seinem Haupterben (Schmötzer´sche Stiftung).

Aufnahme in das Spital hatten dann Personen, die einen guten Leumund haben, arm, alt und nicht seßhaft waren. Die Anzahl war auf 5 bis 12 Personen begrenzt. Später wurden Pfründner bestimmt, das heißt, dass berechtigte Personen ein Tagegeld erhielten. Außerdem fanden regelmäßig Gottesdienste in der Kapelle statt.

Nach dem ersten Weltkrieg waren Flüchtlinge einquartiert. Da aber schon lange die Absicht bestand, in Hollfeld eine Kinderbewahranstalt zu errichten, wählte der Stadtpfarrer Schneider das dann leerstehende Bartholomäusspital aus. Nachdem noch bauliche Mängel beseitigt waren, konnte 1935 der Kindergarten in Betrieb genommen werden. Später reichte der Platz nicht mehr aus und da aus Denkmalschutzgründen eine Erweiterung nicht möglich war, wurde ein Neubau beschlossen. 1976 zog die Kinderschar dann um.

Während der Renovierung des Altenheimes wurde die Bewohner auch hier untergebracht. Nach einer Renovierung des Spitals 1978 diente der größte Raum noch als Sitzungssaal des Stadtrates und auch unser Fremdenverkehrsamt war hier einige Zeit einquartiert. Heute wird das Bartholomäusspital nicht mehr genutzt. Leider kann es auch nicht besichtigt werden.

Ideenhaus

Ausstellende Künstler:
Wolfgang Pietschmann - Skulpturen und MalereiAxel Luther - Skulpturen aus verschiedenen Materialien
Robert Freiberger - Schmied

Die Kunstwerke können Dienstag und Donnerstag von 11.00 bis 16.30 Uhr besichtigt werden.

Marienplatz

Die Oberstadt/der Marienplatz trägt den frühmittelalterlichen Charakter einer Bürger- und Bergstadt sowie die Struktur einer Spornsiedlung. Die einfassenden Häuserreihen bestehen aus giebelständigen und traufseitigen Häusern. Durch die 1929 angelegte Kastanienallee und die Grünanlagen hat der Marienplatz heute ein gepflegtes Aussehen.

Jahrhundertelang wurden auf diesem Platz die Vieh- und Jahrmärkte, die für Hollfeld und sein Umland von großer wirtschaftlicher Bedeutung waren, abgehalten. Diese Tradition wird mit den verschiedensten Märkten (Bauernmarkt, Palmmarkt, Herbstmarkt und dem Weihnachtsmarkt) weiter aufrechterhalten.
Diesen Platz schmücken besonders schöne Fachwerkhäuser und die Gangolfskirche. In der Mitte des Marienplatzes liegt der 38 m tiefe Ziehbrunnen. Er wurde 1435 als Beyerbrunnen erwähnt. Der Sage nach wurde er vor urdenklichen Zeiten von Kriegsgefangenen gegraben. Der im 17. Jahrhundert zugeschüttete Brunnen wurde im Jahr 1856 wieder geöffnet, jedoch in späteren Jahren wieder zugemauert. 1936 ist er in seiner jetzigen Form wieder aufgebaut worden.

Rathaus
Erstmals genannt wurde es 1424 als Kaufhaus mit Saalgericht am Oberen Markt. Nachdem das Gebäude 1724 im großen Stadtbrand vernichtet wurde, erhielt es 1744 seine jetzige Form. Das dreistöckige Gebäude diente dann lange als Kaufhaus und wurde später bis 1958 ganz, bis 1975 teilweise als Volksschule genutzt. Nach seinem Umbau und der Anbindung des Wittauerhauses zog die Verwaltungsgemeinschaft Hollfeld, Aufseß und Plankenfels hier ein.

Oberes Tor

Oberes Tor/Nepomuk-Kapelle
Am höchsten Punkt der Stadt liegt das mittelalterliche Obere Tor. Früher war es ein Brückentorturm mit einer Schlagbrücke über dem tiefen Graben. Das Tor ist im Ausbau einer wehrhaften Stadtbefestigung um 1300 entstanden. Im 19. Jahrhundert diente es als Herberge für wandernde Zunftgenossen bzw. Handwerksburschen. Heute proben die Jugendblaskapelle und der Spielmannszug in den Räumen des Oberen Tores.
Vom Oberen Tor in Richtung Marienplatz steht die barocke Nepomuk-Kapelle von 1734. Sie ist mit dem Häfner-Wappen und mit Blumen geschmückt. Gestiftet wurde die Kapelle vom Häfner Georg Reis.

Susanne Anker

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